Es ist schon einige Zeit her, da wollten wir etwas Neues ausprobieren und sind in eine japanische Nudelbar in Köln gegangen, die für ihre außerordentlich guten Ramen bekannt war. Ich hatte sowas vorher noch nie gegessen, aber man versprach mir, dass es lecker wird 😉 Und da es dort auch wunderbare vegetarische Ramen gab, musste ich nicht lange überlegen.Es war nicht zuviel versprochen, das Essen war wirklich lecker und ganz frisch zubereitet. Ein bisschen hatte ich mich in dieses Gericht verliebt 😀 Leider gibt es das Restaurant nicht mehr, also heißt die Devise nun: selbermachen! Und was gibt es besseres, als das uselige Wetter bis zum nächsten Sommerausbruch mit einer heißen Portion Ramen zu überbrücken? Dieses Rezept wärmt Leib und Seele 🙂
Ramen
Mit “Ramen” werden eigentlich die speziellen Nudeln bezeichnet, aber auch das Gericht an sich, die Suppe, wird Ramen genannt. Basis bildet die verwendete Brühe, die aus Hühner-, Rinder-, Fisch-, Gemüsefond oder eben wie in diesem Rezept hier, mit Miso-Paste zubereitet wird. Als Topping werden dann die verschiedensten Beilagen wie Gemüse, Fleisch oder auch Tofu hinzugegeben. Ramen zeichnen sich durch einen besonders intensiven “Umami”-Geschmack aus. Sie gelten als wärmendes und stärkendes Gericht – ich kann das nur bestätigen, nach dem Genuss fühlt man sich ganz wohlig 😉
Ein bisschen Zeit musst du mitbringen, denn die Brühe muss mindestens 1 Stunde köcheln um ihren Geschmack zu entfalten.
Miso
Miso ist eine würzige Paste aus fermentiertem Soja, die traditionell in der japanischen Küche Anwendung findet. In einigen Sorten wird auch Reis oder Getreide verwendet. Miso hatte früher in Zeiten von Hungersnöten in Asien eine wichtige Bedeutung, denn durch die konzentrierte und haltbar gemachte Form der enthaltenen Zutaten, beinhaltetet es lebenswichtige Nährstoffe.
Für dieses Gericht benötigst du weißes (Shiro-miso) oder gelbes Miso (Shinshu-miso). Der Unterschied zwischen den beiden Sorten ist, dass das gelbe Miso länger fermentiert wurde und dadurch kräftiger schmeckt.
zutaten
Ein paar exotische Zutaten sind nötig um den einzigartigen Geschmack hinzubekommen. Ganz wichtig ist die Miso-Paste, die findet man in jedem Asia-Laden. Außerdem findet man dort auch die Ramen-Nudeln. Ich verwende aber auch ganz oft Mie-Nudeln, denn die gibt es z.B. auch bei EDEKA oder REWE im Asia-Regal. Soja-Sauce ist mittlerweile auch überall problemlos zu bekommen, trotzdem sollte man darauf achten, eine ohne Zuckersatz zu kaufen, wie z.B. die von Kikkoman. Außerdem gibt es auch salzreduzierte Produkte, denn oftmals ist in Soja-Sauce zu viel Salz enthalten.
Sesamöl gibt es im gut sortierten Supermarkt, meist in recht kleinen Flaschen (man verwendet es aber auch eher sparsam), es verleiht Ramen einen besonderen, nussigen Geschmack.
Zucker-, hefe- und glutamatfreie Gemüsebrühe habe ich bisher nur im Biomarkt gefunden. Auch hier unbedingt auf die Zutatenliste achten!
Für 4-6 Portionen (je nach Schüsselgröße und Hunger 😉 )
1 EL | neutrales Öl (z.B. Rapsöl) |
5 Zehen | Knoblauch, klein gewürfelt |
etwa 6-8 cm | frischen Ingwer, klein gewürfelt |
1 große (ca. 100 g) | Gemüsezwiebel, grob gehackt |
1,5 l | Gemüsebrühe |
1 EL | Miso-Paste (weiß oder gelb) |
2 EL | Soja-Sauce |
1 TL | Sesamöl für den Geschmack |
250g | Ramen- oder Mie-Nudeln |
100g | Möhren, in Scheiben oder Stifte geschnitten |
50g | Frühlingszwiebel, in Ringe geschnitten |
250g | Räuchertofu, gewürfelt |
etwas mehr | Öl zum Anbraten der Toppings |
zubereitung
- Gib das Rapsöl in einen größeren Topf und erhitze es auf mittlerer Stufe
- Wenn es heiß genug ist, gib die Zwiebeln, den Knoblauch und den Ingwer hinein.
- Lass alles etwa 7-10 Minuten anbraten, bis die Zutaten einen gebräunten Rand bekommen und sich Röststoffe am Topfboden abgesetzt haben (Achtung, nicht anbrennen lassen 😉 )
- Lösche alles nun mit etwa einer Tasse Gemüsebrühe ab. Dann schabe alle Röststoffe, die sich auf dem Boden des Topfes abgesetzt haben, gründlich ab (wichtig, um nachher den intensiven Geschmack zu bekommen!)
- Gib die restliche Gemüsebrühe und die Soja-Sauce dazu, rühre kurz um und lasse sie aufkochen, regele die Hitze auf dann niedrige Stufe zurück
- Lasse die Brühe mindestens 1 Stunde leicht köcheln.
- Wenn die Brühe fertig gekocht ist, gib die Miso-Paste und das Sesamöl hinzu und verrühr alles gut mit einem Schneebesen.
- Halte die Brühe auf niedriger Stufe warm
- Bereite die Nudeln nach Packungsanleitung zu.
- Bereite deine Toppings vor (Tofu anbraten, Gemüse anbraten oder kochen,…etc.)
- Optional kannst du die Brühe durch ein Sieb abgießen, ich mag die Einlage aber gerne mitessen 😉
- Verteile die Nudeln gleichmäßig in die Schüsseln, gib die Brühe darüber und garniere alles mit deinen gewählten Toppings.
- Fertig! 🙂
tipps & tricks
- Wer mag, kann noch mehr Sesamöl für den Geschmack oder Chiliöl oder -sauce für mehr Schärfe dazugeben (wobei mir die Brühe schon durch den Ingwer scharf genug ist)
- Falls du lieber eine glutenfreie Variante kochen möchtest, kannst du anstatt der Ramen-Nudeln auch Zucchini-Nudeln (in Spiralen geschnittene Zucchini) oder Glasnudeln aus Mungobohnen (Asia-Markt) verwenden
- Je länger die Brühe kocht, desto intensiver wird nachher der Geschmack
- Die Brühe lässt sich auch super auf Vorrat kochen und einfrieren. Sie hält sich etwa 3 Monate. So brauchst du nur ein paar frische Toppings vorbereiten, dir eine Portion auftauen und schon hast du ein schnelles, vollwertiges Gericht
- Du kannst nach Lust und Laune ausprobieren und dir weitere Toppings überlegen. Wie wäre es z.B. mit Cashewkernen, Sojasprossen, Spinat oder Zuckerschoten?
Ich wünsche dir viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit! 🙂
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